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Psychotherapie mit älteren Menschen im ambulanten Setting

Alfred Kappauf

„Fast alle wollen alt werden, aber niemand will alt sein!“

Sowohl die gängige, sehr pathologielastige Vorstellung vom Alter als auch die  umgangssprachliche Ausweitung des Depressionsbegriffs  auf ganz unterschiedliche Affektzustände sind korrekturbedürftig, um eine qualitativ gute,  interdisziplinäre Gesundheitsversorgung für ältere Menschen weiterzuentwickeln. Altern ist mehr ein Umbauprozess denn ein Abbauprozess, d.h. alte Menschen erleben nicht nur zunehmende Einschränkungen, sondern entwickeln oft auch Fähigkeiten, in denen sie jüngeren Menschen voraus sind. 

Bei älteren Personen werden depressive Symptome zu häufig dem Alter zugeschrieben und nicht störungsspezifisch gesehen. Ältere Menschen haben nicht nur eine Morbiditätslast, sondern auch psychische Grundbedürfnisse. Verletzungen in diesem Bereich führen zu psychischen Störungen. Psychotherapie ist ein wirksamer Behandlungsansatz auch bei älteren Personen mit Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen.

In dem Praxisforum wurden psychotherapeutische Interventionen auf den jeweiligen Symptomebenen „Verhalten“, „Emotionalität“ und „Kognition“ anhand von Fallbeispielen dargestellt und aus dem Blickwinkel psychischer Grundbedürfnisse nach GRAWE diskutiert.

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