Gesundheitsförderung in der Erwerbslosigkeit: Neue Standorte
Anhaltende Erwerbslosigkeit ist ein Gesundheitsrisiko. Allerdings nutzen nur wenige erwerbslose Menschen gesundheitsfördernde Angebote, etwa von Krankenkassen und Sportvereinen. Hier setzt das „Modellprojekt zur Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt“ an. Ziel ist es, Menschen ohne Arbeit den Zugang zu Gesundheitsinformationen und -angeboten zu erleichtern, ihre Auseinandersetzung mit der eigenen Gesundheit anzustoßen und Impulse für einen gesunden Lebensstilzu vermitteln. Seit Anfang Juli vergrößern neun neue Standorte den Aktionsradius des Projekts. So gibt es jetzt im Einzugsbereich von 21 Jobcentern und Arbeitsagenturen gesundheitsfördernde Angebote für erwerbslose Menschen. In Kaiserslautern sichert ein am 2. Juli 2019 unterzeichneter Kooperationsvertrag eine langfristige Perspektive.
Mit der Federführung des Modellprojekts hat das GKV-Bündnis für Gesundheit der Krankenkassen und -verbände Rheinland-Pfalz die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) beauftragt, die an die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) angebunden ist. „Sich wieder um die eigene Gesundheit kümmern zu können, ist ein wichtiger Schritt. Im Auftrag und mit Unterstützung der gesetzlichen Krankenkassen können wir hilfreiche Angebote für erwerbslose Menschen gestalten“, erläutert Projektleiterin Sandra Helms die Grundidee des Projekts. Dazu werden Jobcenter und Arbeitsagenturen mit kommunalen oder regionalen Partnerinnen und Partnern der Gesundheitsförderung vernetzt. Die Kundinnen und Kunden der Arbeitsvermittlung nehmen als Experten in eigener Sache Einfluss auf die Gestaltung des Angebots.
Das Jahresprogramm bietet eine breite Auswahl zu den Themen Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung an. Die Kurse reichen vom gemeinsamen gesunden Kochen über Rückenschule, Stressbewältigung und Haushaltsplanung bis hin zu Bewegung für Groß und Klein. Ergänzt werden die Angebote durch Yoga, Pilates und Meditation der Akademie des Deutschen Roten Kreuzes. Alle Kurse sind freiwillig und kostenfrei und in der Regel ohne Anmeldung zu belegen.
Gut ein Drittel der Arbeitssuchenden, die Anspruch auf Grundsicherung haben, leiden unter teilweise gravierenden gesundheitlichen, vor allem psychischen Beeinträchtigungen. Gleichzeitig ist Gesundheit eine wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen Wiedereintritt in das Arbeitsleben. Umso mehr ist den Initiatoren des Projekts daran gelegen, die Arbeitssuchenden mit niedrigschwelligen Angeboten abzuholen und langfristig ihre Gesundheit zu stärken.
Bei Fragen zum Projekt „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt" steht Ihnen Thorsten Berschuck, Telefon 06131 2069-86, E-Mail gerne zur Verfügung.
JobCenter und Arbeitsagenturen im Modellprojekt

