Aktionstag zur Prävention der Glücksspielsucht
Für die einen sind sie Spaß und Zeitvertreib, für andere können sie schwerwiegende Folgen haben: Glücksspiele. Ein Aktionstag am 26. September 2018 stellt bundesweit die Glücksspielsucht in den Mittelpunkt von Aktionen und Aufklärungsveranstaltungen. Auch in Rheinland-Pfalz beteiligen sich die Regionalen Fachstellen Glücksspielsucht, die von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) unterstützt werden, am Aktionstag. Er findet parallel in allen Bundesländern statt und wird von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) begleitet.
„Die vielfältigen Veranstaltungen in Rheinland-Pfalz anlässlich des Aktionstags gegen die Glücksspielsucht sind wichtige Präventionsbeiträge, um die Risiken des Glücksspiels zu verdeutlichen und auf bestehende Beratungs- und Hilfeangebote hinzuweisen. Denn die mit einer Glücksspielsucht verbundenen Probleme sind erheblich – sowohl für die Betroffenen als auch für deren Familien. Daher danke ich allen Mitwirkenden für ihr großes Engagement“, so Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler.
Verschiedene Aktionen informieren und regen zum Nachdenken an
Straßenaktionen finden in diesem Jahr in Mainz, Koblenz, Neuwied und Neustadt statt. Hier dienen in Fußgängerzonen zum Beispiel Bodenzeitungen, große Schaumstoffwürfel oder Glückskekse als Blickfang und regen dazu an, mit den Fachkräften ins Gespräch zu kommen. Die Passanten erhalten Informationen und sollen motiviert werden, die eigene Haltung zum Glücksspiel zu reflektieren. Elternabende und Fachkräfteschulungen zur Glücksspiel- und Internetsucht werden in Trier, Idar-Oberstein und Oppenheim organisiert.
Die Fachstelle Wittlich informiert Sportvereine in der Region über Sportwetten und Werbung. Die MEDIAN Kliniken in Daun führen am Aktionstag Glücksspielsucht ein Fachgespräch zum Thema „Besonderheiten in der Behandlung von Glücksspielsüchtigen" durch. Im direkten Umfeld des Aktionstags werden weitere Veranstaltungen und Aktionen in Worms, Prüm, Zweibrücken und Kaiserslautern durchgeführt.
„Der Aktionstag ist schon seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der Glücksspielsuchtprävention in Rheinland-Pfalz und erreicht durch sein niedrigschwelliges Format viele junge Menschen. Gerade ihnen fällt es oft schwer, dem Kick, den das Glücksspiel verspricht, zu widerstehen und die Risiken einzuschätzen“, sagt Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer der LZG. Die LZG koordiniert im Auftrag des Sozialministeriums das Landesprogramm „Glücksspielsuchtprävention und Beratung Spielsüchtiger“ und unterstützt die sechzehn Fachstellen, die in den Regionen zur Glücksspielsucht beraten und aufklären, in ihrer Arbeit.
Auf Initiative der LZG nahmen die Fachkräfte der Regionalen Fachstellen Glücksspielsucht an einer Fortbildung im Rahmen des Projekts „Voller Einsatz“ des Aktionsbundes Jugendschutz Bayern teil. Die Beraterinnen und Berater werden nun in Sportvereinen interaktive Workshops mit Jugendlichen durchführen, um sie für die Suchtgefahren des Glücksspiels zu sensibilisieren und eine kritische Haltung zu fördern.
Zahlen zur Glücksspielsucht
Glücksspielsucht ist in Deutschland eine anerkannte psychische Erkrankung, die nach Erkenntnissen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung(1) bei 0,31 Prozent der 16 bis 70-jährigen Bevölkerung vorkommt. Zusätzlich weisen 0,56 Prozent problematisches Glücksspielverhalten auf. Viele pathologisch Spielende weisen eine sehr hohe Verschuldung auf, knapp 30 Prozent der Klienten ambulanter Beratungs- und Behandlungsstellen besaßen mehr als 10.000 Euro Schulden(2).
V.i.S.d.P. Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer
Quellen:
1 BZgA, 2018
2 Braun, B. et al. 2017
Kontakt

Birgit Kahl-Rüther
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