Online-Kurs „Alleinerziehend - Zeit für mich“
Online-Kurs bietet Auszeit für erwerbslose Alleinerziehende
Der Kurs „Alleinerziehend – Zeit für mich“, der gerade im Raum Trier zu Ende ging, richtete sich als gemeinsames Angebot des Bündnisses für Gesundheit der gesetzlichen Krankenversicherungen und des Jobcenters in der Stadt Trier erstmals an erwerbslose Alleinerziehende. Das Online-Seminar sollte Alleinerziehende darin unterstützen, den Stress im Alltag zu reduzieren, selbst bei Kräften zu bleiben und (wieder) ein Gefühl für eigene Stärken zu bekommen. Für den Kurs geworben hatte vor allem die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt des Jobcenters Trier Stadt, Kathrin Döpgen. Sie hatte erwerbslose Alleinerziehende gezielt angesprochen und sechs interessierte Teilnehmerinnen zusammengeführt.
Der Kurs umfasste vier Termine, an denen sich die Frauen mit den Anforderungen im Alltag auseinandersetzten und gemeinsam neue Ideen für Auszeiten, Gesundheit und Unterstützung sammelten. Außerhalb der Online-Treffen stand die Kursleiterin zudem für persönliche Fragestellungen telefonisch zur Verfügung.
Eine Herausforderung: Alleinerziehend und erwerbslos in Corona-Zeiten
Alleinerziehend und ohne Arbeitsstelle – das bedeutet doppelten Stress. Die Teilnehmerinnen berichteten, dass die Erwartungshaltung von Seiten der Behörden, aber auch die der Familienmitglieder sehr belastend sei. Alleinerziehende fühlen sich zerrissen zwischen dem eigenen Anspruch, alle Erwartungen zu erfüllen und der Angst, nicht zu genügen. Die Kinder gut zu unterstützen und den Alltag zu managen, trotz fehlender Betreuungsangebote und geringer finanzieller Mittel – da bleibt die eigene Gesundheit oftmals auf der Strecke.
Die Folgen der Corona-Pandemie haben die Situation in den Alleinerziehenden-Haushalten noch verschärft. Enge Wohnverhältnisse und wenig Raum für Auszeiten erhöhen das Stressempfinden. „Das Homeschooling raubt alle meine Kraft”, „Ich komme zu nichts anderem mehr” oder „Ich bin gar nicht mehr Mutter, sondern nur noch Lehrerin” – Aussagen wie diese zeigen, wie kräftezehrend der Alltag ist. Dabei fallen gerade in der aktuellen Zeit viele Unterstützungsangebote weg, auf die sich Alleinerziehende sonst verlassen können, wie etwa Nachhilfestunden für die Kinder oder Termine in der Beratungsstelle.
Der Kurs ermöglicht erste Schritte
Obwohl die digitalen und organisatorischen Anforderungen zum Teil eine Hürde darstellten, wurde der Kurs von den Teilnehmerinnen motiviert und dankbar angenommen. Er bot eine kleine Auszeit vom Alltag und die Möglichkeit, sich mit anderen Frauen in ähnlicher Lage auszutauschen. Das vermittelte Wissen über Stress und den Umgang damit trug dazu bei, die eigenen Anforderungen besser zu bewältigen. Zudem wurde der Blick auf die persönlichen Ressourcen und mögliche externe Unterstützungsangebote gerichtet – das half, Zuversicht zu gewinnen und Handlungsmöglichkeiten zu erkennen. Erste Schritte konnten die Teilnehmerinnen bereits in den vier Wochen des Kurses umsetzen. Das Gefühl, mit allen Anforderungen nicht allein zu sein und Unterstützung zu erleben, war eine wichtige Grundlage für neue Ideen und neue Energie.
Auch alleinerziehende Väter sollen angesprochen werden
Der Kurs „Alleinerziehend - Zeit für mich“ wurde im Rahmen des Projekts „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz“ angeboten. Das Projekt fördert in 21 Regionen von Rheinland-Pfalz im Auftrag der gesetzlichen Krankenversicherungen und in Zusammenarbeit mit den Jobcentern Gesundheitsangebote für erwerbslose Menschen.
Obwohl am ersten Kurs für Alleinerziehende ausschließlich Frauen teilnahmen, steht das Angebot natürlich auch alleinerziehenden Vätern offen. Mehr Informationen zum Projekt und zum nächsten Kurstermin erhalten Sie unter:
Über das GKV-Bündnis für Gesundheit:
Das GKV-Bündnis für Gesundheit ist eine gemeinsame Initiative der gesetzlichen Krankenkassen zur Weiterentwicklung und Umsetzung von Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten. Das Bündnis fördert dabei u. a. Strukturaufbau und Vernetzungsprozesse, die Entwicklung und Erprobung gesundheitsfördernder Konzepte, insbesondere für sozial und gesundheitlich benachteiligte Zielgruppen, sowie Maßnahmen zur Qualitätssicherung und wissenschaftlichen Evaluation. Der GKV-Spitzenverband hat gemäß § 20a Abs. 3 und 4 SGB V die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung damit beauftragt, die Aufgaben des GKV-Bündnisses für Gesundheit mit Mitteln der Krankenkassen umzusetzen.
V.i.S.d.P. Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer
Kontakt

Birgit Kahl-Rüther
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