Fachtag „Es tut gut, gehört zu werden“
Kindern aus suchtbelasteten Familien einen Raum geben
Am 12. Februar 2019 richtet die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) in Speyer im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche „Vergessenen Kindern eine Stimme geben“ einen Fachtag zum Thema „Kinder aus suchtbelasteten Familien“ aus. Kindergruppenleitungen und andere interessierte Fachkräfte können sich hier zum Thema FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorders – Fetales Alkoholsyndrom) informieren und austauschen. Neben Fachvorträgen steht der Besuch der interaktiven Ausstellung „Zero“ auf dem Programm. Die Ausstellung informiert über Schwangerschaft, Alkohol und FASD, also Schädigungen, die ausschließlich durch Alkoholkonsum während der Schwangerschaft entstehen.
Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz, betont die Bedeutung der Suchtprävention mit Blick auf die Kinder: „Beeinträchtigungen durch Alkoholkonsum in der Schwangerschaft sind zu 100 Prozent vermeidbar. Es gibt keine noch so geringe Alkoholmenge, die in der Schwangerschaft nachweislich unbedenklich ist. Deshalb ist es wichtig, Frauen darin zu bestärken, in der Schwangerschaft und Stillzeit auf den Konsum von Alkohol zu verzichten.“
Jährlich werden in Deutschland rund 10.000 Kinder geboren, die durch mütterlichen Alkoholkonsum in der Schwangerschaft beeinträchtigt sind, etwa 2.000 von ihnen haben massive Schädigungen. Circa 2,65 Millionen Kinder in Deutschland wachsen mit alkoholkranken Eltern auf. Und mehr als 30 Prozent der Kinder aus suchtbelasteten Familien werden selbst suchtkrank – meist sehr früh in ihrem Leben. Auf die Situation all dieser Kinder macht die bundesweite Aktionswoche aufmerksam – Fachtag und Ausstellung sind Teil davon. Initiatorin der Aktionswoche ist NACOA Deutschland – Interessenvertretung für Kinder aus suchtbelasteten Familien e.V.
Die LZG ist auf vielfältige Weise in der Suchtprävention aktiv. So unterstützt sie in Rheinland-Pfalz im Auftrag des Gesundheits- und Sozialministeriums jährlich bis zu zehn Gruppen für Kinder aus suchtbelasteten Familien finanziell und fachlich. Im fünftägigen Programm „Es tut gut, gehört zu werden“ werden Fachkräfte dazu ausgebildet, Gruppen für Kinder aus suchtbelasteten Familien zu leiten. Unter dem Motto „Kind s/Sucht Familie“ schult die LZG Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in der Leitung von Fortbildungen. Außerdem engagiert sie sich mit Schulungsangeboten, Broschüren und anderen Materialien im Präventionsprogramm „alkoholfrei schwanger“. Über allem steht die Überzeugung, dass Suchtvorbeugung besonders effektiv ist, wenn sie frühzeitig ansetzt und die Lebenswelt von Kindern und deren Familien einbezieht.
„Für Kinder aus suchtbelasteten Familien einen Raum zu schaffen, in dem sie Kind sein können, über die Erkrankung ihrer Eltern lernen und Entlastung und Halt erfahren, ist eine wichtige Aufgabe“, unterstreicht Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. „Ich danke allen Fachkräften, die sich in Rheinland-Pfalz für die Kinder einsetzen, speziell den Kindergruppenleiterinnen und -leitern, die den Kindern durch ihr Engagement diesen Raum schenken.“
Weitere Informationen zur Suchtprävention bietet die LZG auf ihrer Website. Dort finden sich auch eine Übersicht über die Fortbildungen der LZG zum Thema „Kinder aus suchtbelasteten Familien“ sowie das Programm des Fachtags am 12. Februar 2019 in Speyer.
V.i.S.d.P. Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer
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Birgit Kahl-Rüther
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