06131-2069-0

Fachtag informierte über Wohn-Pflege-Gemeinschaften

Fachtagung im Rahmen des Projektes WohnPunkt RLP am 13. Oktober 2016: „Selbstorganisation – Neue Möglichkeiten für Wohn-Pflege-Gemeinschaften“

Welche unterschiedlichen Facetten der Selbstorganisation beim Aufbau von Wohn-Pflege-Gemeinschaften gibt es? Diese Frage beleuchtete der heutige Fachtag des Projektes WohnPunkt RLP in Mainz. Während eines Rundgangs durch die Plakatausstellung der Modellkommunen und verschiedener Vorträge hatten Interessierte die Möglichkeit, sich untereinander sowie mit Expertinnen und Experten auszutauschen und zu vernetzen. Veranstaltet wurde die Tagung von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG).

Die meisten Menschen wollen im Alter im vertrauten Umfeld bleiben und selbst entscheiden, wie sie wohnen und leben möchten. Deshalb fördert das Land Rheinland-Pfalz insbesondere in kleinen ländlichen Gemeinden die Entstehung von Wohn-Pflege-Gemeinschaften. Diese ermöglichen den Bewohnerinnen und Bewohnern in ihrem Dorf, nahe bei Angehörigen, Freunden und Nachbarn wohnen bleiben zu können. So können sie ein selbstbestimmtes Leben führen, auch wenn der Unterstützungsbedarf hoch ist.

Sozialstaatssekretär David Langner gab auf dem Fachtag einen Überblick über neue Wohnformen im Land und stellte voran, dass das Projekt WohnPunkt RLP auch 2017 fortgeführt wird. „Die guten Erfahrungen mit den bisher 20 Modellkommunen zeigen, dass wir mit dem Projekt wichtige Impulse für die Entstehung von Wohn-Pflege-Gemeinschaften im Land geben. Mit WohnPunkt RLP unterstützen wir die lokalen Initiativen in unseren Dörfern dabei, ihren Weg zu gehen. Viele Gemeinden wollen mitmachen, daher werden wir das Projekt weiterführen und auch für größere Kommunen öffnen. Ab November können sich Gemeinden mit bis zu 5.000 Einwohnern bewerben. Bisher war die Grenze bei 3.000. Außerdem werden wir bis zu acht statt fünf neue Gemeinden aufnehmen.“

Expertinnen und Experten aus den verschiedenen Bereichen gaben Einblicke in ihre kreativen Projekte und zeigten aktuelle Entwicklungen auf. In Vorträgen wurden die Motive Angehöriger von Bewohnerinnen und Bewohnern erläutert, sich bei der Gründung und auch innerhalb einer bereits bestehenden Wohn-Pflege-Gemeinschaft einzubringen und mitzuwirken. Anwesende Expertinnen und Experten legten die Vorteile des Stiftungs- und des Genossenschaftsmodells dar. Ulrike Lahr, geschäftsführende Pflegedienstleitung Ökumenische Sozialstation Limburgerhof e.V., machte in ihrem Vortrag deutlich, wie bedeutsam die Zusammenarbeit des ambulanten Pflegedienstes mit den Angehörigen ist.

„Der Fachtag hat gezeigt, wie wichtig und zukunftsweisend für kleine Dörfer der Austausch und die Vernetzung mit anderen Kommunen sind“, ist sich Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer der LZG, sicher. „Durch die kompetente Unterstützung im Rahmen von WohnPunkt RLP können sie durch Wohn-Pflege-Gemeinschaften attraktive und lebenswerte Wohnorte bleiben“, so Dr. Krell.

Anwesende Modellkommunen berichteten von ihren Erfahrungen und darüber, wie sich auch unerwartete Herausforderungen auf dem Weg zur Wohn-Pflege-Gemeinschaft meistern lassen. In der Ortsgemeinde Merkelbach wurde im März die selbstorganisierte Wohngemeinschaft „Marjanns Haus“ eröffnet. Hier leben acht ältere Menschen zusammen und gestalten mit Unterstützung von bürgerschaftlich Engagierten und einem ambulanten Pflegdienst ihren Alltag selbstbestimmt. Die Ortsgemeinde Laudert beschäftigt sich schon seit ein paar Jahren mit dem Thema „Wohnen im Alter“. Anfang des Jahres wurde sie in das Projekt WohnPunkt RLP aufgenommen. Mittlerweile hat sie ein Grundstück in Innerortslage erworben, auf dem eine Wohn-Pflege-Gemeinschaft entstehen soll.

Mit dem Projekt WohnPunkt RLP werden Gemeinden gezielt unterstützt, Wohn-Pflege-Gemeinschaften aufzubauen. Im Projekt arbeiten Tandems aus kommunalen Projektverantwortlichen und externen Beratern vor Ort. Fachlich unterstützt werden sie von der Koordinierungsstelle WohnPunkt RLP, deren Projektträger die LZG ist. WohnPunkt RLP wird vom Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz im Rahmen des Zukunftsprogramms „Gesundheit und Pflege 2020“ finanziert.

Weitere Informationen auf: www.WohnPunkt-RLP.de und www.gp2020.rlp.de.

V.i.S.d.P. Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer

Zurück