Gesundheitsförderung bei Arbeitslosen im Landkreis Cochem-Zell

Gesetzliche Krankenkassen und Landkreis, Agentur für Arbeit und Jobcenter im Landkreis Cochem-Zell unterzeichnen eine Kooperationsvereinbarung, um die Gesundheit arbeitsloser Menschen gemeinsam zu stärken
Der Landkreis Cochem-Zell, die Agentur für Arbeit, das Jobcenter im Landkreis und die gesetzlichen Krankenkassen (GKV), vertreten durch die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) in Trägerschaft der Landeszentrale für Gesundheitsförderung (LZG), nehmen am bundesweiten „Modellprojekt zur Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung“ teil.
Um die Zusammenarbeit im Landkreis langfristig zu vereinbaren, unterzeichneten Landrat Manfred Schnur, Frank Schmidt als Vorsitzender der Ge-schäftsführung der Agentur für Arbeit, Jutta Velten als Geschäftsführerin des Jobcenters und die Landesvorstände der gesetzlichen Krankenkassen die Kooperationsvereinbarung im Projekt. Sie dient der Konkretisierung und näheren Ausgestaltung der Zusammenarbeit im Rahmen der lebensweltbezogenen Prävention und Gesundheitsförderung für arbeitslose Menschen. „Gesundheitsförderung für diese Zielgruppe ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die in der Kommune vernetzt sein muss. Die Beteiligung der Träger in der Region bildet eine wichtige Grundlage im Landkreis Cochem-Zell“, betonen die Vertreter der gesetzlichen Krankenversicherungen.
Lebenswelt Kommune
Die Projektbeteiligten vereinbaren, im Rahmen ihrer Zuständigkeiten gesundheitsfördernde Angebote in der Lebenswelt Kommune zu entwickeln und zu unterstützen. Arbeitslose trifft man zwar im Jobcenter an, aber hier erwarten sie bisher noch nicht zum Thema Gesundheitsförderung angesprochen zu werden. „Für den Landkreis Cochem-Zell wird das Thema Gesundheit von erwerbslosen Menschen auf eine ganz neue Weise aufgegriffen. Ich begrüße die Möglichkeiten, die sich durch diese Zusammenarbeit ergeben“, unterstreicht Landrat Manfred Schnur.
Das Projekt bindet die Maßnahmeträger, die Anbieter für Gesundheitsförderung in der Region und andere Einrichtungen im Landkreis Cochem-Zell ein und fördert die Umsetzung von gesundheitsfördernden Angeboten vor Ort. „Durch das Projekt haben wir die Möglichkeit, konkrete Angebote für die Gesundheit unserer Kunden aktiv mitzugestalten“, erklärt Jutta Velten, die sich mit dem Jobcenter für das Projekt auf Bundesebene beworben hat.
Experten in eigener Sache
Die Fachkräfte der Agentur für Arbeit und des Jobcenters arbeiten aktiv im Projekt mit. Kunden werden im Gespräch für das Thema Gesundheitsförderung sensibilisiert und zur freiwilligen Teilnahme an geeigneten Angeboten motiviert. „Wir wissen, wie zentral die Gesundheit für die Aufnahme einer neuen beruflichen Tätigkeit ist und sehen die Angebote für unsere Kunden als Bereicherung“, ergänzt Frank Schmidt für die Agentur für Arbeit.
Die Themen Bewegung und Entspannung standen bisher im Projekt im Mittelpunkt. Auch am Experten-Netz Gesundheit auf Landesebene beteiligen sich betroffene Menschen aus dem Landkreis Cochem-Zell. Ziel ist es, den Zugang zu diesen Angeboten zu verbessern, damit langfristig die Gesundheit arbeitsloser Menschen zu stärken und auch die Chancen auf den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu erhöhen. Denn: Anhaltende Arbeitslosigkeit kann zu einem gesundheitlichen Risiko werden. Bei vielen Erwerbslosen fallen die Tagesstrukturen weg, sie verlieren soziale Kontakte und damit oft auch das eigene Selbstwertgefühl. „Sich wieder um die eigene Gesundheit kümmern zu können, ist ein wichtiger Schritt für die Betroffenen. Im Landkreis Cochem-Zell treffen wir auf engagierte Partnerinnen und Partner und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit in dieser Region“, berichtet Anna Lebeau, zuständige Referentin in der LZG.
Weitere Informationen zur Gesundheitsförderung und zum Projekt in Rheinland-Pfalz sind hier zu finden.
Über das GKV-Bündnis für GESUNDHEIT:
Das GKV-Bündnis für Gesundheit ist eine gemeinsame Initiative der gesetzlichen Krankenkassen zur Weiterentwicklung und Umsetzung von Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten. Das Bündnis fördert dabei u. a. Strukturaufbau und Vernetzungsprozesse, die Entwicklung und Erprobung gesundheitsfördernder Konzepte, insbesondere für sozial und gesundheitlich benachteiligte Zielgruppen, sowie Maßnahmen zur Qualitätssicherung und wissenschaftlichen Evaluation. Der GKV-Spitzenverband hat gemäß § 20a Abs. 3 und 4 SGB V die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung damit beauftragt, die Aufgaben des GKV-Bündnisses für Gesundheit mit Mitteln der Krankenkassen umzusetzen.
V.i.S.d.P. Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer der LZG
Foto:
(v.l.n.r.) Landrat Manfred Schnur, Projektleiterin Sandra Helms, Jutta Velten, Geschäftsführerin des Jobcenters Landkreis Cochem-Zell, und Frank Schmidt, Vorsitzender der Geschäftsführung Agentur für Arbeit. (©LZG)
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