Kraft tanken für die Arbeitssuche
Resilienz-Training für arbeitslose Menschen startet in Rheinland-Pfalz
Ende September startet das Training „Kraft tanken für die Arbeitssuche“ in Idar-Oberstein. Es richtet sich speziell an arbeitslose Menschen, die erfahren möchten, wie sie ihre psychische Widerstandskraft stärken und diese für sich selbst und die Arbeitssuche nutzen können. In alltagsnahen Übungen trainieren die Teilnehmenden Strategien zur Stressbewältigung, lernen ihre Stärken kennen und ihre Schwächen zu akzeptieren. Damit entwickeln sie Fähigkeiten, um ihren Alltag selbstbestimmt zu organisieren.
Durch direkte Ansprache im Jobcenter und in den Maßnahmen der Arbeitsförderung werden arbeitslose Menschen auf das Angebot aufmerksam gemacht. Die Teilnahme an dem Training ist freiwillig. Es entstehen keine Teilnahmegebühren und es sind keine Vorleistungen erforderlich – egal, bei welcher Krankenkasse jemand versichert ist.
Das Training „Kraft tanken für die Arbeitssuche“ wurde vom Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR) für das GKV-Bündnis für Gesundheit, eine gemeinsame Initiative der gesetzlichen Krankenkassen, entwickelt. Es basiert auf der Stärkung von Resilienzfaktoren zum Schutz vor Stress und trägt damit zur psychischen Gesundheit und Widerstandsfähigkeit bei. Die Kurse sind Teil des vom GKV-Bündnis geförderten Projektes zur „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt“, in dem die gesetzlichen Krankenversicherungen mit dem Jobcenter im Landkreis Birkenfeld kooperiert. Ziel dieses Projektes ist es, die gesundheitliche Situation von arbeitslosen Menschen zu verbessern. Denn ungewollte Arbeitslosigkeit zählt zu den Lebenssituationen, die Menschen am stärksten belasten. Sie ist damit ein erhebliches Krankheitsrisiko. Gleichzeitig ist Krankheit eines der größten Hindernisse bei der Aufnahme einer neuen Arbeit.
Im Rahmen einer Erprobungsphase wird das Training wissenschaftlich begleitet: Das SOKO – Institut für Sozialforschung und Kommunikation in Bielefeld und das IGES Institut Berlin untersuchen seine Wirksamkeit. Der erste Resilienzkurs hat gerade in Idar-Oberstein begonnen. Er hat sechs Kurseinheiten und zwei Auffrischungssitzungen.
Ansprechpartnerin für die Angebote in Rheinland-Pfalz ist Tatjana Kremer (agf@lzg-rlp.de).
Der Begriff Resilienz stammt ursprünglich aus der Materialkunde. Hier bezeichnet er die Eigenschaft eines Materials, nach Eingriffen von außen immer wieder in die ursprüngliche Form zurückzufinden – also keinen dauerhaften Schaden zu nehmen. In der Psychologie meint Resilienz den Erhalt, beziehungsweise die Wiederherstellung der psychischen Gesundheit nach oder während belastender Lebensereignisse. Resilienz ist also die Stärke eines Menschen, Krisenzeiten wie etwa lange Arbeitslosigkeit, ohne anhaltende Beeinträchtigung durchzustehen.
Über das GKV-Bündnis für GESUNDHEIT:
Das GKV-Bündnis für Gesundheit ist eine gemeinsame Initiative der gesetzlichen Krankenkassen zur Weiterentwicklung und Umsetzung von Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten. Das Bündnis fördert dabei u. a. Strukturaufbau und Vernetzungsprozesse, die Entwicklung und Erprobung gesundheitsfördernder Konzepte, insbesondere für sozial und gesundheitlich benachteiligte Zielgruppen, sowie Maßnahmen zur Qualitätssicherung und wissenschaftlichen Evaluation. Der GKV-Spitzenverband hat gemäß § 20a Abs. 3 und 4 SGB V die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung damit beauftragt, die Aufgaben des GKV-Bündnisses für Gesundheit mit Mitteln der Krankenkassen umzusetzen.
V.i.S.d.P. Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer
Kontakt

Birgit Kahl-Rüther
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