Schultour: Aufklärung zur Organspende
Rheinland-pfälzische Schulen können sich bis 20. April anmelden
Die Wochen vor den diesjährigen Sommerferien nutzt die Initiative Organspende Rheinland-Pfalz für eine Aufklärungsaktion an Schulen. Anlässlich des Tages der Organspende, der jährlich am ersten Samstag im Juni begangen wird, bietet die Initiative gemeinsam mit ihrem Kooperationspartner Junge Helden e.V. Informationsveranstaltungen für Schülerinnen und Schüler der weiterführenden und berufsbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz an. Vom 1. bis 21. Juni 2018 sind Referenten im Land unterwegs, um über Organspende zu informieren und Fragen zu beantworten. Interessierte Lehrkräfte und Schulen können sich bis 20. April 2018 für eine Veranstaltung in ihrem Haus bewerben.
„Organspende ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, und unsere Schulen bieten eine wichtige Kommunikationsplattform, um ein solch wichtiges Thema umfassend zu diskutieren,“ sagt Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG), unter deren Federführung die Initiative Organspende Rheinland-Pfalz agiert. Er betont: „Bei einem so sensiblen Thema ist es wichtig, persönlich ins Gespräch zu kommen. Wir möchten die individuellen Fragen der jungen Menschen klären, um ihnen bei der persönlichen Entscheidungsfindung Orientierung zu geben.“ Laut Transplantationsgesetz dürfen Jugendliche ab dem vollendeten 16. Lebensjahr ihre Entscheidung pro oder contra Organ- und Gewebespende selbst treffen, bereits ab dem 14. Lebensjahr dürfen sie einer Spende widersprechen.
Zahlen, Fakten und Erfahrungsberichte
Die Informationsveranstaltungen werden durch einen kurzen Input zu Zahlen und Fakten sowie einen Film zum Thema eingeleitet. „Uns geht es darum, dass jeder Mensch in der Lage ist, auf Basis von Wissen eine selbstbestimmte Entscheidung zu treffen und diese mit Familie und Freunden zu besprechen. Denn sonst müssen die Hinterbliebenen über diese schwierige Entscheidung mutmaßen,“ erläutert Angela Ipach, Geschäftsführerin und Mitgründerin von Junge Helden e.V.. Auch Erfahrungsberichte von Transplantierten oder Angehörigen von Organspendern können in Absprache mit den Lehrkräften in das Programm integriert werden.
„Insbesondere die Schulbesuche zeigen uns, wie viel Interesse, aber auch Unwissenheit zum Thema Organspende besteht und wie wichtig das offene und direkte Gespräch ist. Vielen ist beispielsweise gar nicht bewusst, dass der seltene Fall des Hirntods Voraussetzung für eine mögliche Organspende ist,“ unterstreicht Ipach.
Junge Menschen sind interessierte Gesprächspartner
„Mit unserer Schultour knüpfen wir an aktuelle Ergebnisse der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung an,“ erklärt Dr. Krell. Diese hat in einer repräsentativen Umfrage* in Deutschland herausgefunden, dass gerade Jugendliche für die Auseinandersetzung mit ethischen Fragestellungen offen sind. Während 42 Prozent der Befragten sich mehr Informationen zum Thema Organspende wünschen, sind es bei den 14- bis 25-Jährigen sogar 54 Prozent.
Nicht zuletzt angesichts der niedrigen Spenderzahlen ist Organspende ein aktuell diskutiertes Thema. In Rheinland-Pfalz gab es laut Deutscher Stiftung Organtransplantation (DSO) im Jahr 2017 38 Organspender (2016: 38) und 137 gespendete Organe (2016: 124). Demgegenüber stehen in Rheinland-Pfalz etwa 440 schwer kranke Bürgerinnen und Bürger auf der Warteliste. Sie hoffen auf Spenderorgan, das ihr Leben rettet oder ihnen zu einer besseren Lebensqualität verhilft.
Anmeldung zur Schultour sowie weitere Informationen hier.
Anmeldeschluss
20. April 2018
Ansprechpartnerin in der LZG
Monika Seibel, Telefon 06131 2069-49 oder E-Mail
Initiative Organspende Rheinland-Pfalz
Die Initiative Organspende Rheinland-Pfalz, ein Bündnis verschiedener Gesundheitspartner, arbeitet unter der Federführung der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) daran, den Menschen Mut zur rechtzeitigen Entscheidungsfindung zu machen.
Die Projekte werden finanziell unterstützt durch das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie RLP sowie die gesetzlichen Krankenkassen. Ziel der Aufklärungsarbeit ist, dass möglichst jede Bürgerin und jeder Bürger in Rheinland-Pfalz eine persönliche Entscheidung pro oder contra Organspende im Falle des Hirntodes trifft und diese auch mittels Organspendeausweis dokumentiert.
Junge Helden e.V.
Junge Helden e.V. ist eine gemeinnützige Organisation, die seit fünfzehn Jahren deutschlandweit und ergebnisoffen insbesondere junge Menschen über Organspende aufklärt. Mit Schulbesuchen, Vorträgen, Sport-Events, Partys und medialer Präsenz platziert Junge Helden e.V. das Thema mitten im Leben. Der Organisation geht es um positive Berührungspunkte, sie will zeigen, dass es bei der Entscheidung für oder gegen Organspende letztlich um das Leben geht. Ihre Botschaft lautet: Ein Junger Held ist, wer sich mit dem Thema auseinandersetzt und eine persönliche Entscheidung trifft - getreu dem Motto „Entscheidend ist die Entscheidung“.
Der Verein wurde 2003 von der in Mainz aufgewachsenen Claudia Kotter, ihrer Familie und ihrem Freundeskreis gegründet. Was aus persönlichem Schicksal und Freundschaft entstand, besteht auch nach dem Tod von Claudia Kotter fort.
V.i.S.d.P. Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer
* Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Repräsentativbefragung „Wissen, Einstellung und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende in Deutschland 2016“
Kontakt

Birgit Kahl-Rüther
06131 2069-15
bkahl@lzg-rlp.de